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Freundesbriefe

Freundesbrief Mai 2010

Ende Mai 2010

Liebe Freunde,

„Kinder sind unsere Zukunft“, sagt man und meint, dass wir alles nur Menschenmögliche tun sollten, damit aus Kindern Menschen werden, die ihr Leben verantwortungsbewusst meistern. Dank eurer Spenden habt Ihr es in den vergangenen Wochen wieder möglich gemacht, dass wir genau dieses Ziel verfolgen und uns für benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzen konnten.

Die Zukunft Südafrikas lebt auf der Straße: Ein neuer Zweig in Bambelela heißt „Straßenkinderarbeit“ und wird von unseren Männern im Team betreut. Es ist schon eine vertrauensvolle Beziehung entstanden und mittlerweile springen sie vor Freude auf unser Auto, wenn sie Vernon, Pooan (Anm.: der neue Mitarbeiter seit März 2010) und Mthobisi sehen.

Diesen 6-20-Jährigen zuzuhören heißt, an ihrem traurigen Lebensverlauf Anteil zu nehmen. Die meisten von ihnen wurden missbraucht (manche sogar gefoltert) bevor sie auf die Straße kamen. „Was soll ich zu Hause, ich werde ja nur zusammengeschlagen und habe mehr Liebe hier“, sagte ein 9-Jähriger. Die meisten Kinder sind krank und werden wegen ihrer elenden Erscheinung nicht einmal in den staatlichen Krankenhäusern behandelt, sondern verjagt. Sie werden nur in unserer Begleitung untersucht und behandelt. Ein Junge hatte schwere Verbrennungen, weil er in einen Plastiksack gerollt eingeschlafen und ins Lagerfeuer gefallen war. Ein anderes Mädchen hatte bei dem Versuch, einer Vergewaltigung zu entkommen, tiefe Stichwunden davongetragen.

Damit die oft sterbenskranken Kinder nicht auf der Straße, sondern würdig sterben, versuchen unsere Mitarbeiter, Familienangehörige zu finden, die diese Kinder aufnehmen.

Die Zukunft Südafrikas sitzt im Staub: Kleinkinderbetreuung im Slum sieht so aus, dass dreißig 2-3-Jährige den ganzen Tag im Staub sitzen. Ohne Spielzeug bleibt ihnen nichts anderes übrig, als mit den Zehen zu spielen oder auf dem Boden zu liegen. Zwei Teams machen Angebote für diese Kinder. Im umfangreichen Thema „Schöpfung“ malten Kinder zum ersten Mal mit Fingerfarbe und kneteten Schlangen aus Salzteig.

Die Zukunft Südafrikas muss von Gott hören. Im Rahmen der Fußball WM hörten die Kinder vom größten Manager – Gott, der alles besitzt und von Jesus, dem Sohn des Managers und Trainer, der sein Team aufbaut. Und es ging um den Sieg – das ewige Leben. Die kleinen Fußballturniere am Anfang stießen natürlich auf große Begeisterung. Am 10. Juni veranstalten wir ein großes Fußballturnier mit allen Kindern. Für diesen Tag sagte eine Fleischerei 500 Würstchen und 300 Scheiben Aufschnitt zu.

Jonas Naber, unser Praktikant aus Henstedt-Ulzburg, macht einen hervorragenden Einsatz und möchte gerne folgende Eindrücke weitergeben:

Mir gefiel ganz besonders die Arbeit in der „Bible-Study“ Gruppe, die ich mit Merese donnerstags in „Ghost-Town“, einem benachbarten Armenviertel leitete. Nach ein paar Treffen hatte sich eine feste Gruppe aus Teenagern gebildet, in der wir jedes Mal über einen bestimmten Bibelabschnitt gesprochen haben. Die Teenager haben dort die Möglichkeit, von ihren Problemen zu berichten, Fragen zu stellen und einfach Gemeinschaft zu haben. Durch diese Treffen haben wir die Gelegenheit, besonders nah an die Kinder zu kommen und können ihnen auch im Rahmen unserer Möglichkeiten direkt helfen. Die Programme in den einzelnen Gebieten waren für mich jedes Mal etwas Besonderes. Für mich ist es einfach cool mit den Kindern zu spielen, zu tanzen und zu sehen, dass alle Freude daran haben. Ich habe den Eindruck, dass es vielen Kindern durch das Programm möglich ist, ihre Probleme, die sie in ihrem Umfeld und in ihren Familien haben, zu vergessen und es einfach genießen, dort zu sein. Auch sind die Programme jede Woche eine echte Chance, ihnen von Jesus zu erzählen und sie für ihr Leben auszurüsten, denn hier muss sich oft schon ein 9-Jähriger für oder gegen Kriminalität und Drogen entscheiden. Es ist also unbedingt wichtig, ihnen klarzumachen, was gut für sie ist und was nicht. Auch die Arbeit im Bambelela Team ist eine tolle Chance und eine echte Bereicherung für mich. Wir sind alle – allein schon durch unseren kulturellen Hintergrund – sehr verschieden, was die Zusammenarbeit sehr interessant macht. Wir ergänzen uns sehr gut und es macht einfach Spaß, mit den anderen zusammen zu arbeiten. Generell kann ich also sagen, dass mir die Arbeit hier bei Bambelela sehr viel Spaß und Freude bereitet und eine echte Bereicherung für mich ist, da man vor allem von den Kindern, um die es ja geht, so viel zurückbekommt, wenn sie zeigen, dass sie Freude an dem haben, was wir für sie veranstalten. Vor allem aber sehe ich, dass Hilfe und besonders Hoffnung, was wir ihnen mit der guten Botschaft Jesu vermitteln, wirklich gebraucht und angenommen wird. Ich bin wirklich dankbar, dass ich hier sein und all das miterleben kann, und dankbar, mich einen Teil von Bambelela nennen zu dürfen. Euer Jonas

In der Hoffnung, Euch mal wieder „Bambelela aktuell“ vermittelt zu haben, danke ich Euch ganz herzlich für Eure Spenden und wünsche Euch Gottes Segen.

Eure Martina Thiemann mit dem Bambelela-Team