Zuerst eine Mitteilung vom Verein Bambelela ku Jesu e.V.:
Martina wird dieses Jahr nicht mehr nach Deutschland kommen, um ihren Reisedienst anzutreten. Die Bestimmungen in Südafrika und der fast komplett runtergefahrene Flugverkehr machen es nicht möglich. So müssen wir Vorträge von Martina leider auf 2021 verschieben. Wir sind aber sehr dankbar, dass die Arbeit in Kapstadt und Pietermaritzburg wieder losgeht. Gott sei Dank sind auch alle Mitarbeiter bisher gesund.
Hier nun Martinas Kurz-Bericht (ein Rundbrief folgt noch zu Ende des Jahres):
Hallo ihr Lieben,
Ich hoffe, dass es Euch allen gut geht. Viele liebe Grüße von uns allen. Hier wird es endlich Frühling, durch den Starkregen in den vergangenen Wochen, sollte sich Südafrikas Wasserproblem erledigt haben, denn die Dämme haben sich wieder zu 100 % gefüllt. Aber andere Probleme wie die Coronakrise und Erdbebenstöße reichen wirklich auch aus. An einem Samstagnachmittag vor 2 Wochen bebte hier für 5 Sekunden die Erde (M 6) und die Scheiben zitterten, es hörte sich an wie ein schweres Gewitter. Das war gruselig. In den Nachrichten kam dann, dass es im Atlantischen Ozean, 1600 km vom Kap entfernt, in 10000 m Tiefe Erdstöße gab. Ehrlich gesagt, es gab eine schlaflose Nacht danach.
In den letzten 2 Wochen verstarben in unserer Gemeinde sehr plötzlich 2 Gemeindemitglieder an Corona, beide waren erst 40 Jahr alt. Das hat uns alle sehr mitgenommen.
Wir befinden uns hier in SA im Katastrophenmanagement auf Stufe 1 mit Auflagen und Vorsichtsmaßnahmen. Momentan gibt es täglich 1500 -2000 Neuinfektionen.
Und jetzt ein kleiner Einblick in unsere Arbeit:
Kapstadt
Schulen
Wir führen wieder Schulprogramme durch, nicht in der Aula, sondern in den Klassen. In einem Brief versichern wir den Schulen, dass wir die Vorschriften der Regierung einhalten. d.h.Abstand halten, Masken tragen und vor den Schülern immer wieder die Hände desinfizieren und auch das alles, was wir den Kindern zeigen, vor den Lehrern mit Desinfektionsspray eingesprüht wird. Wir sind willkommen und 2 Schulen fragten an, ob wir einmal wöchentlich kommen können.
Meine Lieblingsschule ist die Schule in Phillippi, weil das Verhältnis zu den Lehrern und Schülern so gut ist. Unser Thema momentan heißt: „Verloren und Gefunden” (Der verloren Sohn, Das verlorene Schaf, Der verlorene Groschen)
Straßengottesdienste
In Parkwood und Capricorn haben die Gottesdienste, das Herz unserer Arbeit, wieder begonnen. Endlich, ich habe es vermisst. Es war so ein Jonglieren, die Gottesdienste wegen der Vorschriften zu organisieren (Abstand 1,5 m und nicht mehr als 50 Personen).
In den ersten Wochen gingen wir von Hütte zu Hütte und erzählten die biblischen Geschichten kleinen Gruppen von 2-4 Kindern. Als die Kinder erfuhren, dass wir wieder unterwegs sind, versammelten sich aber schnell Trauben von Kindern um uns herum. Jetzt machen wir es so, dass die Flyer in verschiedenen Farben verteilt werden und immer 10 Kinder am Programm teilnehmen, welches dann 4-5 Mal wiederholt wird. Das Militär sagte uns, dass wir die Namen der Kinder aufschreiben müssen, Fieber messen sollen und die Hände der Kinder desinfizieren müssen. Das klappt ganz gut. Während ich das Programm durchführe sitzt Senzo in einer anderen Ecke und die Kinder kommen mit Gebetsanliegen zu ihm oder stellen ihm Fragen. Wenn sie merken, dass Senzo nicht mit ihnen spielt, trollen sich die meisten davon und die Zahl der Kinder bleibt überschaubar. Verpackte Lebensmittel dürfen verteilt werden, wir verteilen momentan Biltong (südafr. Trockenfleisch) und Salamisticks.
Mit dem Gruß von Paulus im Philipperbrief drücke ich Euch:
Gnade sei mit Euch und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus.
Martina und Senzo.
Pietermaritzburg (Bericht von Kylie)
Die Kinder im Hort und ihre Familien waren während des Lockdowns sehr beschenkt, weil wir in der Lage waren, jeder Familie Lebensmittelpakete zu bringen. Die Eltern waren wirklich dankbar. Und das Team und ich (Kylie) waren sehr dankbar, dass unser Gehalt weiter gezahlt wurde; viele Leute haben während der Corona-Krise ihre Jobs verloren.
Wir kauften zwei Masken für jedes Kind, aber leider sind manche Eltern sorglos, sie sagen uns dann, dass sie nicht wissen, wo die Kindermasken sind, oder die Masken sind dreckig, weil sie nicht gewaschen werden. So entschied Grace (die Köchin), sie regelmäßig zu waschen.
Wir stellen Batteriebetriebene Desinfektionsmittel-Spender, Seifenspender und Papierhandtuchhalter auf. Die Kinder waren so erstaunt, dass sie nur ihre Hände unter die Spender halten mussten, Seife kam raus und das ganz ohne dass sie einen Knopf drücken mussten. Bei den ersten Malen kam es vor, dass die Kinder völlig verdutzt nach hinten sprangen, weil sie den Mechanismus nicht kannten. Seitdem lieben die Kinder es zur Toilette zu gehen, besonders die Mädchen.
Ich (Kylie) beobachte mit Freude, wie die Kinder miteinander agieren, sie sind wie eine Familie, lachen und spielen miteinander.