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Freundesbriefe

Freundesbrief August 2007

August 2007

Liebe Freunde und Beter!

Herzliche Grüße von unserem Bambelelateam.

Neuigkeiten von den Mitarbeitern:

Kylie heiratet am 15.Sept. und wir feiern ihr Glück auf einer Gartenhochzeit im Fernhill Hotel. Ina und Sherman freuen sich auf ihr erstes Kind. Niel hatte im Mai einen Herzanfall, hat sich aber Gott sei Dank wieder gut erholt.

Wegen der Vielfalt an Kulturen und Sprachen wird Südafrika auch „Welt in einem Land“ oder „Regenbogennation“ genannt. Auch wir entwickeln uns immer mehr zu einem multikulturellen Team, denn seit August arbeitet die Inderin Pinky Maikidi bei uns mit. Sie ist Grundschullehrerin und eine echte Bereicherung für unser Team.

Unsere Sommerpraktikanten Bettina, Karina, Ann-Kathrin und Frederik machten einen großartigen Einsatz. Niel vermerkte sehr passend: “It is fun to work with the young guys. They are so bubbling”. („Es macht Spaß, mit den jungen Leuten zusammen zu arbeiten. Sie sind so überschäumend dabei.“)

Im Folgenden möchte euch Bettina ihre Eindrücke vermitteln. „Was mich in meinem Praktikum beeindruckt hat: In den Briefen der Kinder standen teilweise bewegende Dinge. Man merkt, dass Bambelela Veränderungen im Leben der Kinder bewirkt und sieht die positive Prägung und Wertschätzung der Kinder.In Side 11 waren die Kinder sehr zutraulich und haben sich einem direkt an den Hals geschmissen. S. lief den ganzen Tag mit uns mit und nahm meine Hand. Irgendwann fing er an, meine Hand zu küssen und man merkte, wie er sich nach Liebe sehnt. Ich konnte ihm durch meine Aufmerksamkeit ein wenig davon schenken. Die Straßengottesdienste haben mir neue Ideen für meinen Umgang mit Kindern geschenkt und neue Impulse für Kindergottesdienste in Deutschland gegeben. Allgemein habe ich die extremen Lebensbedingungen gesehen und ein bisschen das Gefühl gehabt, helfen zu können. Die Kinder sind etwas Besonderes und diese Arbeit bringt spürbar Frucht.“

Neuigkeiten aus den Townships:

Imbali:
Über die religiöse Situation der Zulus ist nicht viel Erfreuliches zu berichten. Sie stecken von Geburt an in heidnischer Zauberei und Ahnenkult.
Unser Team in Imbali hatte seit längerem den Eindruck, dass an dem Veranstaltungsort der Straßengottesdienste keine gute Atmosphäre herrschte. Vor zwei Wochen sahen sie, wie den Ahnen Schlachtopfer gebracht wurden, um sie zu besänftigen: einer Verstorbenen sollte ein guter Empfang im Jenseits bereitet werden.
Nun finden die Gottesdienste in einem anderen Haus statt und unsere Mitarbeiter sagten: „Jetzt ist es wieder so, als wenn der Himmel über uns aufgeht. Es ist wieder Freiheit da, Gott zu loben und sein Wort zu verkünden.“

Happy Valley:
Eigentlich wollten wir Angelina bei unserem Besuchsdienst „Von Hütte zu Hütte“ nur Hallo sagen. Als wir gerade die Hütte betraten, starb ihr 2 Monate alter Säugling. Alle schrien und warfen uns förmlich den toten Säugling in die Arme. Auch im Krankenhaus konnte nur noch der Tod festgestellt werden. Für mich war der schrecklichste Moment als das Baby zugedeckt, die Augen geschlossen wurden und die verzweifelte Mutter in meinen Armen lag. Der Tod ist ein grimmiger Feind. Unser Team wurde gebeten, die Beerdigung zu halten und konnte trösten mit der Botschaft des ewigen Lebens in Jesus Christus, unserem Herrn.

Flats:
Sherman und Ina kümmern sich besonders um die kleine T. An einem Freitagabend hatte Sherman spontan den Gedanken, dieses Mädchen zu besuchen. Dort angekommen, fanden sie die Mutter mit einer schweren Kopfverletzung vor; jemand hatte sie mit einem Messer angegriffen. Unsere Mitarbeiter brachten die schwerverletzte Mutter in das Krankenhaus und sie konnte Gott sei Dank gerettet werden.

Kapstadt:

Im April machten wir einen 2wöchigen Einsatz in Pastor Jeffreys Gemeinde: „Here is life“ ministries. Unser Einsatzort, das Slum „Heinzpark“ war direkt vor der Tür und wegen vieler Raubmorde und Vergewaltigen besonders in Verruf. Wir feierten dort jeden Tag einen Straßengottesdienst und täglich kamen mehr Kinder und Erwachsene. Einige Polizeibeamte schauten uns gleich am ersten Tag zu. Ich hatte die schlimmsten Befürchtungen, was Sicherheitsvorkehrungen betraf. Ausgerechnet an diesem Tag stürzte sich die Menge der Kinder auf einen umherfliegenden Ballon, was nicht ohne Tränen abging. Aber ich hatte mich getäuscht, denn am nächsten Tag wurden der Pastor und ich zu einer Dienstbesprechung der Polizei eingeladen und durften über die Inhalte unserer Arbeit sprechen. Das Resultat ist, dass die Dienststelle in Heinzpark eine vollzeitliche Mitarbeiterin für die Kinderarbeit einstellen möchte. Diese soll aus Pastor Jeffreys Gemeinde sein. Das ist mehr, als erwartet und trieb mir die Tränen in die Augen. Gott möchte immer mehr für uns tun, als wir von ihm erbitten!

An einem anderen Tag bekamen wir den Ärger der Moslems zu spüren, denn sie warfen einige Ostereier in eine Gruppe von 200 Kindern. Wenn man etwas in eine Menge von Armen und Elenden wirft, ist das, als ob sich ein Rudel Wölfe auf Beute stürzt. Rücksichtslos wird getrampelt und getreten. Aber Gott hielt seine schützende Hand über die Kinder und außer einem aufgeschlagenen Knie und blauen Flecken ging alles gut.

Nach dem Osterwochenende bekamen wir folgende Rückmeldung eines Polizisten. „Irgendetwas kam mit euren Gottesdiensten in dieses Slum. Wir hatten an diesem Wochenende zum ersten Mal keine Morde, Raubüberfälle und Vergewaltigungen. Wir mussten gar nicht ausrücken. Es gab nicht einmal ein blaues Auge.“ Wir erklärten ihm, dass es nicht „irgendetwas,“ sondern Gott ist, der die Menschen friedlich stimmt und seine schützende Hand über dieses Gebiet hält.

Gebetsanliegen:

– Bitte betet für die Kindertagesstätte in Thembalihle, denn dort wurden 2 Kinder vergiftet. Eines verstarb gestern. Grace, die Leiterin konnte zwar beweisen, dass es nicht am Essen dort lag, wird aber trotzdem verdächtigt.
– Bitte betet immer wieder um Schutz. Erst neulich sagte jemand aus der Gemeinde zu mir: “Martina, du weißt gar nicht, wieviel Gott für euch tut, wenn ihr euch in solche Gegenden wagt. Es ist ein Wunder, dass euch noch nichts passiert ist.“
– Wir können momentan nicht ins Krankenhaus, um die Kinder zu besuchen. Wie erhielten die Genehmigung von höchster Stelle, nämlich vom Hospitalmanager. Die Stationsschwester fühlte sich übergangen und lässt nach einem erneuten Antrag mit der Antwort auf sich warten.
– Am 24.9. veranstalten wir im Township „Mpumalanga“ einen Eltern-Kind Nachmittag.
– Wir bereiten gerade einen besonderen Gottesdienst mit bis zu 1000 Kindern vor, der Mitte Oktober stattfinden soll.

Danke für eure Unterstützung und für eure Gebete.

Im Januar 2008 werde ich wieder in Deutschland sein und ich komme gerne in eure Gemeinde oder in den Hauskreis, um zu berichten.

Gottes Segen wünscht euch
Martina