Liebe Freunde und Beter,
Haggai 2,1-9 Das Volk Israel sollte den Tempel wieder aufbauen, aber die Menschen hatten nur die Ruinen vor Augen und es war nichts da, womit man bauen konnte. Das Haus Gottes sah wie nichts aus (Vers 3). Da schauten die Menschen bestimmt skeptisch, als Gott sagte, dass ER alles wieder herstellen wollte (Vers 8). Gott sagte:… Denn mein ist das Silber, und mein ist das Gold und sagte den Menschen damit, dass er nichts braucht, um etwas wiederaufzubauen oder etwas ganz Neues, noch viel Größeres entstehen zu lassen. Das Leben unserer Kinder in Südafrikas Elendsvierteln sieht auch oft “nach nichts aus“. Sie genießen oft keine Bildung, keine Erziehung, keine Versorgung, ja nicht einmal Schutz, Sicherheit und Geborgenheit durch die Eltern.
Das Bambelelateam predigt seit 22 Jahren das Evangelium in den Townships und wir sahen, dass aus unseren Kindern Pastoren, Sozialarbeiter, Polizisten, Schiffskapitäne, Soldaten, Erzieher, allgemein gesagt, engagierte bekennende Christen wurden. Wie ist das möglich? Durch Gottes verändernde Kraft ist alles möglich. Gott kann jederzeit jedes Leben verändern, wieder aufbauen, heilen und erfüllen. Paulus drückt es im Römerbrief so aus: Denn alles kommt von ihm, alles lebt durch ihn, alles vollendet sich durch ihn. IHM gebühren Lob und Ehre in alle Ewigkeit! Amen.
In Kapstadt mussten Senzo und ich schon wieder auf Wohnungs- suche gehen und es gestaltete sich schwieriger, als wir dachten, denn die meisten Vermieter hatten Vorbehalte gegen meine beiden vierbeinigen Mitbewohner. Mit Referenzen für meine Hunde, aber vor allem mit Gebet fanden wir endlich eine Wohnung in Noordhoek. Zwei Tage vor meinem Umzug bedrohte ein riesiger Waldbrand die Region und Haushalte wurde evakuiert. Gott sei Dank konnte das Feuer noch rechtzeitig unter Kontrolle gebracht werden. In den beiden Townships hier in Noordhoek, in Masiphumele und Fishhoek sollen demnächst Straßengodis stattfinden.

In unserem Township Kobus wurden unsere Gottesdienste durch den plötzlichen Tod von einem unserer Kinder überschattet. Jason, 11 Jahre alt, erlitt beim Fußballspielen plötzlich einen Herzstillstand.
Die Kinder beschäftigten viele Fragen, denn Jason liebte Jesus über alles. Ob Jason jetzt im Himmel so viel Fußball spielen kann, wie er will? Ist er bei Jesus? Weint er, weil er uns vermisst? Wir sprachen mit den Kindern viel über den Himmel und über das ewige Leben, welches uns als Geschenk Gottes versprochen wird, wenn wir an Jesus Christus glauben. Einmal sagte einer der Erwachsenen, die vor der Hütte saßen und zuhörten, etwas verächtlich: „Ahh, Leben im Himmel, was kann das schon sein? Wir leben hier auf der Erde und irgendwann ist alles aus.“ Ein Kind sagte zu ihm: „Onkel Ronald, das Leben auf der Erde ist kurz und das Leben im Himmel ist lang.“

Ich bemerkte in den letzten Wochen, dass die Kinder es genossen, aus der Bibel vorgelesen zu bekommen und ganz besonders die Passagen, in denen Gott direkt mit den Menschen redet. Ein Kind rief einmal schon von weitem: „ Tante Martina, hören wir heute wieder „die Gottreden“?
Der Winter hier in SA ist nass und kalt und für die Armen sehr belastend, denn sie haben einfach zu wenig anzuziehen. Durch unser Projekt „Warm durch den Winter“ konnten wir auch in diesem Jahr wieder viele Bedürftige mit Kleidern und Schuhen versorgen. Gott erhörte das Gebet eines Mädchens, das eine Netballmannschaft im Township gründete. Leider durfte ihr Team keine Turniere spielen, da sie keine Trikots hatten. Zwischen den vielen Kleidungsstücken fand sie jedoch genau sieben Damentrikots für ihr Team und sie war natürlich überaus glücklich und dankbar.
Die Mitarbeiter in Pietermaritzburg erlebten einen unvergesslichen Straßengottesdienst in Site 11. Kylie berichtet:
Die Gottesdienste im Township Site 11 sind oft chaotisch, denn es herrscht eine sehr aggressive Stimmung und es ist schwierig, die Energie der Kinder zu bündeln und auf das Programm umzulenken. Oft sind wir von Anfang an damit beschäftigt, Streit zu schlichten. Aber am 28.Mai war alles anders. Die Kinder umarmten uns, als wir ankamen, und riefen die anderen Kinder. Wir fingen an aufzubauen und im Hintergrund spielten wir christliche Musik.
Alle Kinder fingen an zu tanzen und zu singen und Gott anzubeten. Die schwere Atmosphäre, die immer über Site 11 hängt, verschwand und Frieden und Freude erfüllte die Gegend. Viele Menschen kamen neugierig aus den Hütten und hörten zu. Wie zeigten den Kindern Sonnenblumensamen und erklärten ihnen, dass viele Menschen die Kreuzigung übersehen und vom Tod Jesu eigentlich nichts erwarten. Das Staunen der Kinder war groß, als sie die große prächtige Sonnenblume sahen, die Jesu Auferstehung und die Gabe des ewigen Lebens repräsentierten sollte. An diesem Tag kamen viele Kinder zu Glauben. Die Herzen der Kinder waren gefüllt mit der Liebe Gottes, aber auch die kleinen Bäuche, denn am Ende des Programms gab es eine leckere warme Mahlzeit für alle.
Kaylynn berichtet Aktuelles aus unserem Kindergarten: Im Januar mussten wir uns von 9 Kindern verabschieden, weil sie eingeschult wurden. Wir haben alles getan, um die geistige, emotionale und körperliche Entwicklung der Kinder zu fördern und sie optimal auf die Schule vorzubereiten. Die Entwicklung ihres Selbstwertgefühls ist uns immer besonders wichtig. Auch in diesem Jahr haben die Kinder wieder eine Überraschungspaket mit einer Schuluniform, einer Schultasche und Süßigkeiten bekommen.


Liebe Freunde, im Namen unseres Bambelelateams und unseres Vorstandes danke ich Euch für Euer großes Interesse an unserer Arbeit, Eure Gebete und Eure Spenden. Wir wünschen Euch allen einen schönen Sommer und einen erholsamen Urlaub. Isabella, eine 88-jährige Frau in meinem Hauskreis drückt es immer so schön aus: „May God shower you with HIS choice Blessings“ (Möge Gott Euch beschenken mit Segnungen seiner Wahl).
Liebe Grüße aus einem winterlichen, sehr nasskaltem Südafrika sendet Euch Martina