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Freundesbrief Dezember 2011

Dezember 2011

Liebe Freunde,

Heute möchte ich euch wieder mit in meine Pionierarbeit in Kapstadt hineinnehmen.

In den letzten Wochen besuchte ich verschiedene Projekte mit Kinderheimen, Kinderhospiz, Kindergärten, Schulen und lernte wunderbare Menschen kennen: Visionäre, Pioniere, die vor Jahren, Jahrzehnten mit nichts anfingen, außer einem starken Glauben an Gott, der das Unmögliche möglich macht.

Ich war überall herzlich willkommen, vor allen Dingen, um Programme für die Kinder zu gestalten. Ehrlich gesagt war ich ein bisschen versucht, diesen Weg einzuschlagen, der etwas geebneter und sicherlich auch gut wäre. Aber mein Herzschlag ist ein anderer, nämlich dorthin zu gehen, wo noch niemand hingeht. Gott sei Dank bekam ich Kontakte zu Pastoren, die inmitten der Townships das Evangelium verkünden und versuchen, Kirchen und Gemeinden zu bauen. Diese Pastoren führen mich momentan in die Slums, in welchen Kinder im wahrsten Sinne des Wortes verloren sind, weil sich noch keine Organisation um sie kümmert. Schlimmer geht es nicht, denke ich oft, wenn ich zu den Kindern nach Phillippi gehe, wo sich Wellblechhütte an Wellblechhütte reiht. Aber was mir dann an Trostlosigkeit in Harare und Gugulehtu (zwei weitere Slums in Kapstadt) begegnete, bestürzte mich zutiefst. Von Hütten kann man schon gar nicht mehr sprechen. Die Menschen leben in Behausungen aus Pappen und Decken. Das Bild eines HIV infizierten Kindes, das in einer verrosteten Schubkarre herumgefahren wurde, weil es sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, berührte mich besonders. Aids tötet Menschen zwischen 15-20 Jahren bis hinauf in die Fünfziger. Ich sah viele Kinder, einige Alte und eine fehlende Generation. Ihr könnt euch vorstellen, wie das Leben der Kinder aussieht, wenn es den Kindern überlassen wird, füreinander zu sorgen: Stress, Überforderung, Gewalt, Armut, Kriminalität, Prostitution, um nur einige Schlagwörter zu nennen. An Orten wie diesen werden wir ein Sozialwerk aufbauen und ein Ort der Hoffnung sein.

Für die meisten Kinder hier ist Weihnachten ein Tag wie jeder andere. Die meisten sind froh, wenn es an diesem Tag überhaupt etwas zu essen gibt. Bambelela ist seit einigen Monaten hier in Südafrika als gemeinnütziger Verein registriert. Verschiedene Schulen, Einkaufzentren und Organisationen sponsern unsere Weihnachtsfeiern in den Slums mit „Weihnachten im Schuhkarton“, und so können wir hier in Kapstadt 500 Kinder beschenken.

Neuigkeiten aus Pietermaritzburg

Mthobisi Nklovu schreibt:
Die Jugendarbeit in den Slums ist eine große Herausforderung, weil ich alles verkörpern muss, d.h. ich bin für die Teens Vater- und Mutterersatz, Seelsorger, Pastor, Freund und Bruder. Ich will jedoch nicht aufgeben und diene den Jugendlichen mit allem, was ich bin und habe. Ermutigend ist, dass unsere Kinder, die zum Glauben gekommen sind, einen guten Einfluss in ihrer Familie und Umgebung haben. Es tut so gut, das zu hören.

Vernon Grantham schreibt:
Weil Bambelela jetzt in Südafrika registriert ist, rechnete ich mit bedeutend mehr Sponsoren für unsere Weihnachtsfeiern. Ich muss zugeben, dass ich etwas entmutigt war, bis mir jemand in letzter Minute 700 Partypäckchen zusagte. Für die Kinder bedeutet diese kleine Tüte mit Süßigkeiten unendlich viel. Eine gute Nachricht habe ich noch für euch: In der Grundschule hier vor Ort waren wir ein ganzes Jahr nicht willkommen, weil sich Lehrer anderer Religionen beschwerten. Die neue Schulleiterin ließ jedoch neu unter den Lehrern abstimmen, und dieses Mal war die Mehrzahl für uns. Welch ein Segen. Danke für eure Gebete. Gott ist gut.
Möge eure Liebe zu uns und unserem Dienst weiterhin anhalten und das trostlose Leben vieler Kinder hier verändern.
Ein frohes Fest wünscht euch das Team aus Pietermaritzburg.

*

Liebe Freunde in Deutschland. Es ist zwar noch so viel zu tun, aber ihr habt in diesem Jahr so viel für uns getan. Danke für alles, was ihr mit euren großzügigen Spenden und Aktionen bewegt habt: Mal wurde nach dem Gottesdienst Marmelade verkauft, mal Flohmärkte veranstaltet. Nicht zu vergessen sind die 83 Schüler der Schmalfelder Grundschule1, die sich bei den jüngsten Bundesjugendspielen mächtig ins Zeug legten, um Spenden zu sammeln.

Thank you (English), Siabonga( Zulu) Dankie (Afrikaans) Nkose( Xhosa)

Meine engsten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Vuyiswa und Locadia und Senzo und ich wünschen euch eine schöne Vorweihnachtszeit und gesegnete Weihnachten.

Eure Martina aus Kapstadt

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Freundesbrief Mai 2011

Mai 2011

Liebe Freunde,

Ihr seid bestimmt gespannt, wie es uns seit dem Umzug nach Kapstadt ergangen ist. Der „Nestbau“ (eine Wohnung zu finden und eine neue Gemeinde) war nicht so einfach. Bei der Wohnungssuche war, angefangen von“ Ratten in der Wohnung“ bis „Kinder nicht erwünscht“ so ziemlich alles dabei. Gott sei Dank fanden wir eine schöne Wohnung, nicht weit von Senzos Schule entfernt. Die „Hillsong church“ im Zentrum Kapstadts ist unsere neue Gemeinde. Das Wichtigste für mich war, dass Senzo und ich erfrischt und aufgebaut aus einem Gottesdienst gehen. Ein anderer Pluspunkt dieser Gemeinde ist, dass dort viele evangelistische Aktivitäten laufen und eine lebendige Kinder-und Jugendarbeit stattfindet. Ich bin Gott so dankbar, dass er mich Schlüsselpersonen kennenlernen ließ, die mir Zugang zu den Slums verschafften und jetzt meine ehrenamtlichen Mitarbeiter sind. Ich fing mit einer bewährten Struktur in der Kinderarbeit an, nämlich Kinderstunden und Besuchsdienste in den Elendsvierteln Philippi und Westlake. In Khayelitsha, dem größten Township, besuche ich momentan eine Mutter-Kindgruppe und spüre, dass sich noch ein Vertrauen aufbauen muss.

Der Hilfeschrei hier ist groß, aber die Menschen sind durch große Versprechen von Organisationen enttäuscht worden und misstrauisch, dass man ihre Fotos und Geschichten nur benutzt, die Spenden dann aber letztendlich nicht in ihrem Gebiet angewandt werden.

Die Kinderstunden in Phillipi sind immer etwas ganz besonderes. Sobald die Kinder mein Auto hören, fangen sie an zu trommeln, zu singen und zu tanzen. In Pietermaritzburg war ich in den ersten Wochen “die Mlungu“(die Weiße), hier erlebe ich es wie einen Vertrauensbeweis, wenn Kinder, Jugendliche und Erwachsene jetzt schon „Mama Martina“ sagen.

Ich danke euch allen für eure Gebete und Spenden, mit welchen ihr diese Arbeit möglich macht. Erinnert ihr euch noch an das Bild eines ungeborenen Kindes in meinen Vorträgen beim letzten Besuch? Nun: Das Kind „Bambelela Kapstadt“ ist geboren und es wird wachsen. Bitte pflegt es weiterhin durch eure Gebete.

Unser Leiter in „Bambelela Pietermaritzburg“ Vernon Grantham schreibt:

Ich grüße euch alle herzlich im Namen unseres Herrn Jesus Christus. Wenn ich euch schreibe, werde ich immer gesegnet, denn ich werde jedes Mal daran erinnert, dass die Kinder und wir euch viel bedeuten. Wenn ich an euch denke, kommt mir ein Vers aus dem 1. Korintherbrief 15, Vers 58 in den Sinn: Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, allezeit überreich in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe im Herrn nicht vergeblich ist!

Die Menschen in den Slums schätzen euch ungemein, wenn sie von euren Spenden hören. Es zeigt ihnen, dass sie nicht vergessen werden. Ich freue mich ganz besonders darüber, dass wir auf unserer Osterparty ca. 800 Kinder mit Ostereiern, Chips und Früchten beschenken konnten. Ihr hättet die Freude der Kinder miterleben sollen. Unglaublich! Irgendwie passierte es, dass wir beim Verteilen der Ostereier ein Kind übersahen. Dieses Kind hörte einfach nicht auf zu weinen und wir mussten ihm 2 Ostereier geben. Ein kleines Schokoladenosterei bedeutet nicht viel für Kinder, die genug haben, aber für unsere Kinder bedeutet es die „ Welt“ Unser Tanz- und Singwettbewerb war auch etwas ganz Besonderes und machte den Kindern viel Spaß.

Die wöchentlichen Gottesdienste in den Slums laufen gut. Aufgrund Mhtobisis ausgezeichneter Jugendarbeit werden unsere Gottesdienste mehr und mehr von Eltern und Jugendlichen besucht.

Gott segne euch

Euer Vernon und Team aus Pietermaritzburg

und Martina Thiemann aus Kapstadt

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Freundesbrief November 2010

November 2010

Liebe Freunde,

dieses Jahr ist wieder so schnell vergangen. Bald ist schon wieder Weihnachten, hier stehen die Sommerferien vor der Tür und so manches Kind zittert vor dem Zeugnis. In unseren Straßengottesdiensten beten sie innig für Konzentration und gute Noten. “Die warme Mahlzeit nach Huggy Bear ist immer etwas, worauf sie sich nach dem Stress in der Schule freuen können,“ sagte eine Mutter. Vor einigen Wochen mussten wir unser Programm wegen einem schweren Gewitter abbrechen. Viele Kinder rannten weinend nach Hause, weil wir kein Essen austeilen konnten. Wir können wohl nie richtig nachvollziehen, was hungrige Kinder durchmachen. Dass viele Kinder ihr Hungergefühl nicht mit dem Einatmen von Klebstoff vertreiben, verdanken sie euren Spenden aus Deutschland. Danke dafür!

Unsere Mitarbeiterin Merese Singh möchte euch Folgendes weitergeben:

Vormittags gehen wir neuerdings regelmäßig zum „Dorf der obdachlosen Kinder“. Dieses sogenannte Dorf sind 2 Räume, in welchen ca. 80 Straßenkinder schlafen. Ich finde keine Worte, um das Chaos zu beschreiben. In diesen Räumen kann man kaum atmen, weil diese Räume einfach für alles benutzt werden. Der Mund eines Mädchens war voller Wunden und so konnte sie das Brot, was wir ihr gaben, nicht essen. Sie war so hungrig, stand aber mit dem Brot in der Hand einfach nur so da und weinte, weil sie nicht essen konnte. Ich fing spontan an zu beten, weil sie mir so leid tat. In dem ganzen Chaos entdeckten wir dann noch ein nacktes, abgemagertes Baby, das vor Hunger schrie. Sogar die Decke war schmutzig und voller Löcher.

Wir gaben dem Kind den Namen Esther, weil es so unglaublich niedlich war und besorgten Milch und Kleidung. Das Strahlen, das über das Gesicht der Mutter ging, berührte unser Herz. Esther muss zwar noch auf der Straße aufwachsen, wird aber jetzt durch uns versorgt. Ich danke Gott dafür, dass Er Bambelela ku Jesu ins Leben gerufen hat, um Kindern Hoffnung und Liebe zu geben.

Soweit Merese.

Unser Team möchte in diesem Jahr wieder eine große Weihnachtsfeier für 1000 Kinder veranstalten. In unserem Kindergarten feiern wir am 19.11. unser erstes Sommerfest mit Eltern und Kindern. Bitte betet ganz besonders für diese Veranstaltungen.

Was ich euch im Folgenden berichte, wird bestimmt viele von euch überraschen. In einer Fasten-und Gebetswoche im Mai bestätigte sich der Eindruck, dass ich die Arbeit hier in Pietermaritzburg loslassen und in Kapstadt neu aufbauen soll. Die Arbeit hier bleibt mit sechs Mitarbeitern bestehen und Vernon Grantham wird die Leitung übernehmen. Er ist Pastor Johns Schwager und in der Gemeinde Gebets- und Hauskreisleiter. Vernon liebt die missionarische Kinder-und Jugendarbeit und ist ein von uns allen sehr geschätzter Mitarbeiter.

Auf unserem Freundestreffen am 11.12. in Neumünster1 werde ich noch mehr vom Projekt Kapstadt erzählen. Vor allem freue ich mich aber, euch wiederzusehen. Hoffentlich könnt ihr kommen!

Viele liebe Grüße von Martina und Team

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Freundesbrief Mai 2010

Ende Mai 2010

Liebe Freunde,

„Kinder sind unsere Zukunft“, sagt man und meint, dass wir alles nur Menschenmögliche tun sollten, damit aus Kindern Menschen werden, die ihr Leben verantwortungsbewusst meistern. Dank eurer Spenden habt Ihr es in den vergangenen Wochen wieder möglich gemacht, dass wir genau dieses Ziel verfolgen und uns für benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzen konnten.

Die Zukunft Südafrikas lebt auf der Straße: Ein neuer Zweig in Bambelela heißt „Straßenkinderarbeit“ und wird von unseren Männern im Team betreut. Es ist schon eine vertrauensvolle Beziehung entstanden und mittlerweile springen sie vor Freude auf unser Auto, wenn sie Vernon, Pooan (Anm.: der neue Mitarbeiter seit März 2010) und Mthobisi sehen.

Diesen 6-20-Jährigen zuzuhören heißt, an ihrem traurigen Lebensverlauf Anteil zu nehmen. Die meisten von ihnen wurden missbraucht (manche sogar gefoltert) bevor sie auf die Straße kamen. „Was soll ich zu Hause, ich werde ja nur zusammengeschlagen und habe mehr Liebe hier“, sagte ein 9-Jähriger. Die meisten Kinder sind krank und werden wegen ihrer elenden Erscheinung nicht einmal in den staatlichen Krankenhäusern behandelt, sondern verjagt. Sie werden nur in unserer Begleitung untersucht und behandelt. Ein Junge hatte schwere Verbrennungen, weil er in einen Plastiksack gerollt eingeschlafen und ins Lagerfeuer gefallen war. Ein anderes Mädchen hatte bei dem Versuch, einer Vergewaltigung zu entkommen, tiefe Stichwunden davongetragen.

Damit die oft sterbenskranken Kinder nicht auf der Straße, sondern würdig sterben, versuchen unsere Mitarbeiter, Familienangehörige zu finden, die diese Kinder aufnehmen.

Die Zukunft Südafrikas sitzt im Staub: Kleinkinderbetreuung im Slum sieht so aus, dass dreißig 2-3-Jährige den ganzen Tag im Staub sitzen. Ohne Spielzeug bleibt ihnen nichts anderes übrig, als mit den Zehen zu spielen oder auf dem Boden zu liegen. Zwei Teams machen Angebote für diese Kinder. Im umfangreichen Thema „Schöpfung“ malten Kinder zum ersten Mal mit Fingerfarbe und kneteten Schlangen aus Salzteig.

Die Zukunft Südafrikas muss von Gott hören. Im Rahmen der Fußball WM hörten die Kinder vom größten Manager – Gott, der alles besitzt und von Jesus, dem Sohn des Managers und Trainer, der sein Team aufbaut. Und es ging um den Sieg – das ewige Leben. Die kleinen Fußballturniere am Anfang stießen natürlich auf große Begeisterung. Am 10. Juni veranstalten wir ein großes Fußballturnier mit allen Kindern. Für diesen Tag sagte eine Fleischerei 500 Würstchen und 300 Scheiben Aufschnitt zu.

Jonas Naber, unser Praktikant aus Henstedt-Ulzburg, macht einen hervorragenden Einsatz und möchte gerne folgende Eindrücke weitergeben:

Mir gefiel ganz besonders die Arbeit in der „Bible-Study“ Gruppe, die ich mit Merese donnerstags in „Ghost-Town“, einem benachbarten Armenviertel leitete. Nach ein paar Treffen hatte sich eine feste Gruppe aus Teenagern gebildet, in der wir jedes Mal über einen bestimmten Bibelabschnitt gesprochen haben. Die Teenager haben dort die Möglichkeit, von ihren Problemen zu berichten, Fragen zu stellen und einfach Gemeinschaft zu haben. Durch diese Treffen haben wir die Gelegenheit, besonders nah an die Kinder zu kommen und können ihnen auch im Rahmen unserer Möglichkeiten direkt helfen. Die Programme in den einzelnen Gebieten waren für mich jedes Mal etwas Besonderes. Für mich ist es einfach cool mit den Kindern zu spielen, zu tanzen und zu sehen, dass alle Freude daran haben. Ich habe den Eindruck, dass es vielen Kindern durch das Programm möglich ist, ihre Probleme, die sie in ihrem Umfeld und in ihren Familien haben, zu vergessen und es einfach genießen, dort zu sein. Auch sind die Programme jede Woche eine echte Chance, ihnen von Jesus zu erzählen und sie für ihr Leben auszurüsten, denn hier muss sich oft schon ein 9-Jähriger für oder gegen Kriminalität und Drogen entscheiden. Es ist also unbedingt wichtig, ihnen klarzumachen, was gut für sie ist und was nicht. Auch die Arbeit im Bambelela Team ist eine tolle Chance und eine echte Bereicherung für mich. Wir sind alle – allein schon durch unseren kulturellen Hintergrund – sehr verschieden, was die Zusammenarbeit sehr interessant macht. Wir ergänzen uns sehr gut und es macht einfach Spaß, mit den anderen zusammen zu arbeiten. Generell kann ich also sagen, dass mir die Arbeit hier bei Bambelela sehr viel Spaß und Freude bereitet und eine echte Bereicherung für mich ist, da man vor allem von den Kindern, um die es ja geht, so viel zurückbekommt, wenn sie zeigen, dass sie Freude an dem haben, was wir für sie veranstalten. Vor allem aber sehe ich, dass Hilfe und besonders Hoffnung, was wir ihnen mit der guten Botschaft Jesu vermitteln, wirklich gebraucht und angenommen wird. Ich bin wirklich dankbar, dass ich hier sein und all das miterleben kann, und dankbar, mich einen Teil von Bambelela nennen zu dürfen. Euer Jonas

In der Hoffnung, Euch mal wieder „Bambelela aktuell“ vermittelt zu haben, danke ich Euch ganz herzlich für Eure Spenden und wünsche Euch Gottes Segen.

Eure Martina Thiemann mit dem Bambelela-Team

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Freundesbrief Juli 2009

Juli 2009

Liebe Freunde und Beter,

Wir möchten uns ganz herzlich für eure Gebete und Unterstützung bedanken. Ihr macht es möglich, dass wir den traurigen Alltag der südafrikanischen Kinder aufhellen können.

Durch eure Spende

… konnte Hunger gestillt werden.

Beim Austeilen der Mahlzeit im Township Imbali erfuhr Wilson, dass viele Kinder den mehrstündigen Weg vom „kleinen Tafelberg“ auf sich nehmen, um eine warme Mahlzeit zu genießen.

… hörten viele Kinder die Wahrheit.

Obwohl die tägliche warme Mahlzeit in der Koranschule verlockend ist, entschieden sich im Slum Happy Valley viele Kinder gegen einen Besuch. Der dortige Leiter verlangte von ihnen, jeglichem christlichen Programm fernzubleiben.

Ein Kind machte hierzu eine interessante Bemerkung: „ Martina, der Allah redet im Koran nicht einmal von Liebe. Es gibt immer nur Druck. Genau wie zu Hause.“

Das Motto auf unserer Einladung „Come in & find out“ füllte unser gemietetes Zelt in der Osterwoche täglich mit ca. 600 Kindern. Viele Kinder entschieden sich für ein Leben mit Gott. Mich berührte folgendes Erlebnis besonders: Ich lernte B. als 12jährige kennen. 2 Jahre lang war sie “voll dabei“. Auf unserer Zeltevangelisation sah ich sie wieder. Sie kam jedoch nicht in unser Zelt, sondern ging immer um unser Zelt herum. Durch die Perlen im Haar und Tierfelle am Arm erkannten wir, dass sie sich mit Hexerei beschäftigte. Im Gespräch zerbrach die „coole Fassade“ schnell. B. reizte nur das Geldverdienen, und sie war schockiert und verängstigt auf Grund von Erlebnissen, die sie hatte, je intensiver sie sich mit Zauberei beschäftigte. Sie wollte “alles los werden“ und machte einen Neuanfang mit Jesus. Noch nie habe ich ein Kind im Gebet so verzweifeln nach Hilfe schreien hören, wie in diesem Moment.

Unsere langjährige treue Mitarbeiterin Kylie Wynne bewegt immer ganz besonders, dass immer mehr Erwachsene an unseren Kindergottesdiensten teilnehmen.

Niel Lowe arbeitet seit Februar wieder als Kfz-Mechaniker. Er wurde durch Vernon Grantham ersetzt. Vernon ist verheiratet, 3facher Familienvater und war zuletzt vollzeitlich als Evangelist und Seelsorger in unserer Gemeinde angestellt.

Durch eure Spende….

… bleiben Kindern Scham und Ausgrenzung erspart:

Im Januar erreichte uns der Hilferuf einer Mutter. In den Slums Side 11 und Happy valley schwänzen ca. 15 Kinder die Schule, weil ihnen die Schuluniform zu klein geworden ist. Die Augen strahlten, als sie von uns nicht nur Schuluniformen sondern zusätzlich noch einen Freizeitanzug bekamen, um nicht mehr in der Pyjamahose am Sport teilnehmen zu müssen.

… werden Kinder aus Missbrauch herausgeholt.

In unserem Kinderhort vertraute sich ein Kind unserer Erzieherin an und ließ sexuellen Missbrauch durch den Onkel vermuten.
In der Geschichte Bambelelas arbeiteten wir zum ersten Mal Hand in Hand mit Gericht, Polizei und Sozialarbeitern zusammen. In der letzten Woche wurde das Mädchen aus der Familie entfernt und in einer Notfallpflegeeinrichtung untergebracht.

…kann einzelnen Kindern geholfen werden.

Mein Pflegesohn Senzo erlebt durch sein Zuhause und eine ausgezeichnete pädagogische Betreuung im Kindergarten innere Heilung und entwickelt sich immer mehr zu einem fröhlichen, aufgeweckten Jungen.

Ich wünsche euch von Herzen einen schönen Sommer und einen erholsamen Urlaub.
Martina

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Freundesbrief Januar 2009

Januar 2009

Liebe Freunde,

meine Zeit in Deutschland war schön. Ein besonderer Höhepunkt war natürlich die Goldene Hochzeit meiner Eltern und die Begegnung meiner Familie mit Senzo, meinem 6jährigen Pflegesohn. Alle haben ihn sofort in ihr Herz geschlossen – und so erlebte ich es auch während meines Reisedienstes. So manches Mal wurde er geknuddelt oder bekam ein Geschenk in die Hand gedrückt, ganz zu schweigen von den vielen liebevoll zubereiteten Mahlzeiten, die wir genießen durften.

Danke für die Liebe, die ihr mir und Senzo erwiesen habt. Vor allem möchte ich euch aber für eure Unterstützung danken, auf die wir angewiesen sind, um weiterhin ca. 1000 Kinder an Geist, Seele und Leib zu versorgen. Dank eurer großzügigen Spenden können wir:
• nun endlich eine Suppenküche an den Kindergarten anbauen, denn es ist nicht erlaubt mit Gas im Haus zu kochen.
• Spielzeugboxen für den Kindergarten anschaffen
• einen Generator und neue Mikrophone für die Straßengottesdienste kaufen.

Neues von unserem Besuchsdienst: Von Hütte zu Hütte
Kylie berichtet: Im letzten Jahr hatten wir für eine längere Zeit jeden Montag den Tod vor Augen. Die Augen des kleinen Brent schauten mich an, als wenn sie schon mit der Welt abgeschlossen hätten. Er selbst war nur noch eine Hand voll Knochen. Wir Bambelelamitarbeiter bereiteten ihn schon auf die Ewigkeit vor, gaben die Hoffnung jedoch nicht auf und beteten für seine Heilung. Seit 2 Wochen kann Brent wieder aufstehen, er nimmt wieder an Gewicht zu und seine schrecklichen Gliederschmerzen sind fast verschwunden. Er selbst sagt, dass Gott ihm das Leben neu geschenkt hat.

Neues aus unserem Kinderhort: Senzo-Daycarecentre
Unser Sorgenkind R. war durch Missbrauch und Vernachlässigung so traumatisiert, dass er nur apathisch in der Ecke saß. Die Mitarbeiter des Kinderhortes freuen sich ganz besonders darüber, dass er nicht mehr gefüttert werden muss und das Spielen entdeckt hat. Octavia schreibt: Es ist ein Segen, mit diesen Kindern zu arbeiten. Die größte Belohnung für mich ist es, zu beobachten, dass die tiefe Traurigkeit dieser traumatisierten Kinder verschwunden und die Lebensfreude wieder eingezogen ist.

Neues von unseren Straßengottesdiensten:
Nach der unvergesslichen Weihnachtsfeier 2007 mit über 1000 Kindern war für die Kinder die Vorfreude auf die nächste schon riesengroß. Über 800 Kinder besuchten am 7. Dezember unser Zelt und sangen ihr Lieblingslied: A gheko u fana um Jesu (Keiner ist wie Jesus) lautstark. Viele fleißige Hände packten wieder gesponserte Geschenke ein und kochten ein leckeres Geflügelgericht. Jedes Kind ging wieder reicht beschenkt nach Hause.
Wilson schreibt dazu: Es ist schwer, eine solche Menge an Kindern zu kontrollieren. Leider mussten wir zu oft die raue Sprache sprechen, die die Kinder verstehen, um sie vom Kämpfen und Stehlen zurückzuhalten.
Mich hat es besonders berührt, dass wir so viel Essen austeilen konnten. Als wir die Reste im Slum an die Armen verteilten, sagte eine Frau:“ Dieser gefüllte Teller mit Fleisch und Gemüse ist mein Weihnachten“

Das Bambelelateam wünscht euch von Herzen ein gesegnetes Jahr 2009.
Eure Martina

Ich freue mich immer, von euch zu hören.

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Freundesbrief Juni 2008

Juni 2008

Liebe Freunde,

die Schlagzeile der letzten Wochen war: „Die Townships brennen wieder“ In den letzen Wochen wurden Asylbewerber und Einwanderer aus anderen afrikanischen Staaten Opfer der allgemeinen Frustration in den Armenvierteln und wurden erbarmungslos ermordet, vergewaltigt oder ausgeraubt.

„Bekommst du diesen Hass auch zu spüren?“ werde ich des Öfteren gefragt. Ich wurde nicht bedroht, aber ich spüre, dass der Hass zwischen den Rassen wieder ausbricht. In den letzen Wochen wurde ich des Öfteren wegen meiner Hautfarbe angefeindet und beleidigt. Die Konflikte zwischen den einheimischen Stämmen nehmen zu und ich werde das Gefühl nicht los, dass wir uns gerade auf einem Pulverfass befinden.

Kinderhort:
Eure Spenden machten es möglich, dass wir einen Kinderhort eröffnen können. Ab dem 1.7. werden 12 Kinder die ganze Aufmerksamkeit unserer beiden Erzieherinnen Octavia und Ntuli fordern. Nächstes Jahr sollen noch 15 weitere Kinder aufgenommen werden. Jeder möchte uns seine Kinder anvertrauen, denn jeder meint, seiner Familie geht es am schlechtesten. Bei der Auswahl der Kinder haben wir gerade Probleme mit Eifersüchteleien und wir können nur mit Hilfe des „Slumkomitees“ die Kinder auswählen, denn diese kennen die Situation der Familien am besten.
Es muss noch viel bedacht werden, was den Tagesablauf und die Versorgung der Kinder betrifft. Bitte betet für einen gesegneten Start.

Senzo:
Mein fünfjähriger Pflegesohn hat sich gut eingelebt. Er entdeckt gerade die Welt und freut sich über alles. Jede Mahlzeit ist etwas Besonderes für ihn, jedes saubere Kleidungsstück ein Grund zum Freudentanz und er liebt das Baden am Abend.
Er hat jedoch große Angst davor, dass ihn seine Familie oder die Sozialarbeiter hier wieder wegholen und seine ersten englischen Wörter waren: Mum Senzo no going… (Mama Senzo geht nicht) Ich darf Side 11 (Anm.: der Slum, in dem er lebte) in seiner Gegenwart nicht erwähnen, denn dann fängt er sofort an zu weinen, läuft zur Tür oder versteckt sich. Er hat panische Angst vor seiner Oma und den Onkeln.
In seinem Kindergarten wird er jedoch Gott sei Dank sehr liebevoll betreut und bei den Kindern ist er sehr beliebt.
Die Gerichtsverhandlung, in welcher mir Senzo endgültig zugesprochen werden soll, findet nun am 25.6. um 9 Uhr statt. Das Wiedersehen mit seiner Familie wird ihn bestimmt wieder sehr verunsichern. Bitte betet für einen guten Verlauf.

Eure Martina